Die einfache Welt und die tägliche Sorge der kleinen Leute ist das Thema der Autorin Hai Rao, die ihre Heimat, den Stadtstaat Chongqing, zum Ort des Erzählens macht. Auf eine stille, aber eindrückliche Weise, demontiert sie die Glücksversprechen, die der Sozialismus einst beliebig in China nach 1949 ausgegeben hatte und zeigt eine andere Welt als die der glitzernden Vorzeigestädte des chinesischen Wirtschaftswunders. So nah uns die Geschichten, von unten her erzählt, gehen mögen, sie haben doch befreienden Charakter – zerstören sie doch die Illusionen, die mit der Kulturrevolution (1966-1976) begannen und in deutschen Landen lange blind für die Wahrheit genommen wurden. Der Leser wird so offen für Menschen, die in ihren Nöten Menschen zu bleiben versuchen.

Hai Rao 海娆 (Dehui Braun) studierte chinesische Sprache und Literatur an der Südwest-Universität und arbeitete anschließend als Lehrerin, Sekretärin und Journalistin. Seit 2001 wohnt sie in Deutschland und ist als freischaffende Schriftstellerin tätig. Im Jahre 2013 schloss sie ein Sinologie-Studium an der Universität Frankfurt mit dem Master-Titel ab. Von ihr wurden drei Romane und einige Erzählungen in China veröffentlicht. Der Roman Guten Morgen Chongqing bekam im Jahr 2012 einen staatlichen literarischen Preis in China. Außerdem übersetzte sie fünf Gedichtbände vom Deutschen ins Chinesische.
Wann: 07.12.2017, 18:30 Uhr
Wo: Konfuzius-Institut Frankfurt, Dantestr. 9, 60325 Frankfurt

Im Anschluss laden wir zu einem kleinen Empfang
Anmeldung erbeten: 069-79823296, info@konfuzius-institut-frankfurt.de