Im Zeitraum vom Anschluss Österreichs, März 1938, bis zum deutschen Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 flohen ca. 18 000 Juden nach Shanghai. Dort war eine Einreise ohne Visum möglich. Die Masse der Flüchtlinge stammte aus Wien und Berlin, sie war mittelständisch geprägt. Die Juden sahen Shanghai nicht als dauerhaftes Exil wie New York an, sondern als eine Art Wartesaal, um nach Kriegsende nach Deutschland bzw. Österreich zurückzukehren. Ein Aufgehen in der chinesischen Welt fand nicht statt, die jüdischen Flüchtlinge blieben unter sich. Doch erst 1950 konnten die letzten Juden Shanghai verlassen.

Prof. Dr. Bernd Martin studierte Osteuropäische Geschichte, Anglistik und Politik an der Universität Marburg, der University of Durham (England) und an der Freien Universität Berlin. Es folgte das Staatsexamen und die Promotion mit der Dissertation „Deutschland und Japan im Zweiten Weltkrieg“. 1973 erfolgte die Habilitation mit der Schrift „Friedensinitiativen und Machtpolitik im Zweiten Weltkrieg“. Prof. Martin war zeitweise geschäftsführender Direktor des Historischen Seminars der Universität Freiburg und Gastprofessor an verschiedenen Universitäten in Europa und Asien. 1988 war er einer der ersten deutschen Gastprofessoren in Peking. In den Jahren 2000 und 2010 besuchte er erneut Peking und auch Shanghai (Tongji-Universität). Mit Fernost, Polen und dem Oberrhein jeweils um die Mitte des 20. Jahrhunderts hat Prof. Dr. Martin drei Forschungsschwerpunkte.

Sprache: Deutsch

Wann: 27.06.2022, 18:30–20:00 Uhr

Wo:
Präsenz: Konfuzius-Institut Frankfurt, Dantestr. 9, 60325 Frankfurt
Online: via Zoom. Den genauen Link erhalten Sie nach erfolgter Anmeldung.

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Die Teilnahme ist kostenfrei!